Sternenlexikon

Rettungsfolie



Eine Rettungsfolie ist in jedem Verbandskasten zu finden, doch taugt sie auch als Filterfolie zur Sonnenbeobachtung? Es wurde mit einem Spektralphotometer eine Transmissionsmessung im Wellenlängenbereich zwischen 300 nm und 800 nm durchgeführt. Mit diesem Gerät lässt sich die Transmission bzw. die optische Dichte von durchlässigen Materialen bestimmen. Dabei kann die optische Dichte im Bereich zwischen 0 und 2,5 gemessen werden, was einen Transmissionsgrad von 100% bis etwa 0,3% entspricht. Es war es zumindest möglich, das Transmissionsspektrum einer einlagigen Rettungsfolie zu messen.

Strahlungsmessung an Rettungsfolie

Strahlungsmessung an Rettungsfolie

Wie man sieht, ist diese Folie für die Sonnenbeobachtung vollkommen ungeeignet, da immer noch 1-2% Licht im Messbereich zwischen 300nm und 800 nm durchkommt. Die Messung mit einer zweifach-übereinander gelegten Rettungsfolie klappte leider nicht, weil die Messung von einer optischen Dichte unterhalb von 2,5 nicht möglich ist und kommt damit an die Nachweisgrenze. Hier wird schon bereits mehr als 99,7% absorbiert, welches aber für die sichere Sonnenbeobachtung immer noch nicht ausreichen ist. Der markierten Gefahrenbereich entspricht von der Seite https://www.sonnen-filter.de/Filter-1/BVA-Empfehlung.gif. Wie zu erkennen ist, darf nur etwa 1/1000% vom Licht im sichtbaren Spektrum durchkommen, der für eine sichere Sonnenbeobachtung notwendig ist.

Fazit:

Eine Rettungsfolie / -decke schützt den Körper vor Unterkühlung, eine richtige CE getestete und zertifizierte Sonnenfilterfolie schützt die Augen während einer Sonnenbeobachtung. Die Rettungsfolie ist nicht für den Filterzweck gedacht, da sie nie als optische Komponente entwickelt wurde. Denn die Rettungsfolie ist neben den sichtbaren Spektrum auch im Infrarot- und UV-Bereich durchlässiger, als man es überhaupt mit dem Augen bemerken würde. Daher ist diese Rettungsfolie nicht geeignet!