Liebe Sternenfreunde,
ein sehr erfolgreicher Tag der Astronomie ging zu Ende und in auf der ganzen Welt verfolgten die Menschen einen seltenen Merkurtransit vor der Sonne.
Bestes Wetter zur Beobachtung und viele Gäste
Bei bestem Wetter mit Sonnenschein und Frühlingswärme konnte man ab 13:12 Uhr den winzigen Planeten vor der riesigen Sonnenscheibe im Teleskop bestaunen. Um diesen Anblick sehen zu können, musste man mindestens ein kleines Teleskop mit entsprechenden Sonnenschutzfiltersystemen benutzten, denn ohne Filter würde man schwere Augenschäden und die Blindheit riskieren. An der Volkssternwarte Riesa versammelten sich über den gesamten Tag mehr als 100 interessierte Gäste, um einen Blick auf diese MInisonnenfinsternis zu erhaschen. Sternenfreunde aus nah und fern kamen mit eigenen Teleskopen vor Ort und boten den Gästen einen vielfältigen Blick zu diesem seltenen Naturschauspiel. Vielen Besuchern wurde erst mit dem Blick im Teleskop bewusst, wie groß unsere Sonne und wie winzig der Planet Merkur im Vergleich zu diesem Stern ist. Uns trennen im Moment des Transits mehr als 83 Millionen Kilometer vom Merkur und weitere 66 Millionen Kilometer trennen uns bis zur Sonne. Allein die Vorstellung wie riesig die Sonnenflecken aus der Nähe sein müssen begeistert die Beobachter immer wieder von neuem. Von unserem 3. Platz im Sonnensystem beobachten wir unseren Zentralstern und einen seiner Planeten in einem wahrlich astronomischen Tanz, während wir uns selbst auch mit mehreren Kilometern pro Sekunde auf unserer Planetenbahn bewegen. Ein kurzes Blickfenster in die Dynamik unseres Planetensystems wurde uns auf diese Weise zu Teil und der betrachtende Mensch versteht, wie klein unsere Welt, wie klein unsere Dimensionen und Bestrebungen eigentlich sind, sobald wir ins Weltall blicken. Sogar der ehemalige Sternwartenleiter und Astronomielehrer Herr Pravemann kam zu Besuch und war begeistert vom Anblick in den modernen Teleskopen.
Zweiter Beobachtungsplatz am Abend und anschließende Nachtbeobachtung mit den Gästen
Ab 19 Uhr bezogen einige Sternenfreunde einen weiteren Beobachtungsplatz auf dem Segelflugplatz in Riesa Canitz, denn von der Volkssternwarte aus kann man das Ereignis wegen der störenden Häuser nicht bis zum Ende verfolgen. Mit einigen Gästen konnte der Merkur noch bis kurz vor Sonnenuntergang vor der Sonne bestaunt werden und die Beobachter waren begeistert von diesem Anblick. Doch leider konnten die letzten Minuten nicht direkt gesehen werden, da einige wenige Wolken vor der Sonne den Blick versperrten. Dennoch war ein herrlicher Sonnenuntergang zu beobachten und es lagen über 7 Stunden erfolgreiche Beobachtung hinter den Sternenfreunden. Zum Abschluss wurde mit den Gästen noch eine Jupiter- und Mondbeobachtung mit den verfügbaren Teleskopen durchgeführt. Bis zum Einbruch der Dunkelheit verweilten die Naturbeobachter noch und dann ging ein langer Tag vorüber.
Nur noch 3 Merkurtransite bis zum Jahre 2050
Dieser Merkurtransit war ein voller Erfolg und erst 2019, 2032, 2039 kommen wir wieder in die Gelegenheit so etwas sehen zu können – doch dann leider immer im November mit weitaus schlechteren Wetterchancen. Erst im Mai 20149 wird es wieder einen Merkurtransit im Frühling geben. Eines ist sicher: Die Volkssternwarte Riesa wird an allen Terminen geöffnet haben.
© Volkssternwarte Riesa / Stefan Schwager
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