Die Sentinel Satelliten sind Erbeobachtungssatelliten und ein Teil des Copernicus Programmes. Die ESA schafft damit eine neue Familie aus 6 verschiedenen Satelliten, mit je einer speziellen Aufgabe. Bis 2021 sollen alle Satelliten sich im Orbit befinden.
Sentinel 1 bestehend aus Sentinel 1A,1B, 1C, 1D sind Radarsatelliten und überfliegen die Erde im polarnahen Orbit. Diese Satelliten beobachten das Wetter, besonders Wind und Wellengang um ein sicheres passieren der Schiffe zu gewährleisten. Sie erstellen auch Karten der Polarregion. Sentinel 1A und 1B sind bereits im Orbit, die anderen folgen noch.
Sentinel 2 besteht aus den Satelliten 2A und 2B. Sentinel 2A startete am 23.Juni 2015 vom Weltraumbahnhof Korou. Sentinel 2B am 7.März 2017. Aus den gewonnen Daten können die Land-und Forstwirtschaft ihren Nutzen ziehen. Dabei fliegen die Sentinel Satelliten immer zur gleichen Ortszeit immer über den gleichen Ort. Somit können Veränderungen in der Vegetation bestimmt werden. Genauere Informationen finden Sie hier:
Sentinel 3, 4, 5 und 6 sind geplante Missionen.
Start von Sentinel 2B am 7.März 2017
Anlässlich zum Start von Sentinel 2B, am 7.März 2017 um 2:49 Uhr MEZ, lud die ESA die Bevölkerung zum Start ein. Nach einem strengen Auswahlverfahren hatten 2 Vereinsmitglieder der Volkssternwarte Riesa, die Chance bei einem Start mit dabei zu sein. Dabei ging es nach Darmstadt zum ESOC. Das Kürzel ESOC ist die Abkürzung für European Space Operations Centre. Hier werden unbemannte Missionen gesteuert.
Anreise war der 6. März 2017 um 14 Uhr und die ESA bot neben dem Start noch ein vielfältiges Rahmenprogramm an. Es wurde das gesamte ESOC Gelände der ESA besichtigt. Nach erfolgreichem Check-in um 14 Uhr stellte Kommunikation Chef der ESA, Jocelyne Landau – Constantin das ESA Sozial Media Team vor und teilte uns in verscheiden Gruppen ein. Jetzt wurde das ESA Gelände besichtigt. Unteranderem ging es zum planetary mission control room, hier wurde die Rosetta Sonde gesteuert und bis heute noch die Mars Express Sonde und ihre Daten ausgewertet. Zum Sentinel control room, hier werden die Sentinel Satelliten überwacht und ihre Daten ausgewertet. Das Space Debris Office beobachtet den Weltraumschrott um die Erde und untersucht deren Auswirkungen auf z.B der Internationale Raumstation Iss. Allein Weltraumschrott in der Größe von <1 cm fliegen mehr als 700.000 Stück um die Erde. Wahnsinn! Mehr Informationen zum Space Debris Office hier:
Im Astronomy mission control room wird unteranderem die Weltraumsonde Gaia gesteuert. Gaia startete am 19. Dezember 2013 und ihre Aufgabe ist es, Sterne photometrisch und spektroskopisch kartographisch zu erstellen.
Im Außenbereich konnte eine Ariane Rakete sowie ein 1:1 Model der Raumsonde Rosetta begutachtet werden.
Als Highlight besuchten wird den main control room. Es wurden hier die ersten Vorbereitungen für den Start getroffen. Hier wurden unteranderem die Starts von Exo Mars und Rosetta verfolgt. Nach dieser langen Besichtigung gab es erstmal eine kurze Pause. Bei kleinen Snacks sowie Getränken konnten wir uns stärken und Kontakt mit den anderen Besuchern knüpfen.
Nachdem trat der Mission Leiter Dr. Paolo Ferri auf die Bühne. Er beschreib ausführlich die Mission von Sentinel 2B. Danach stellte Mission Ingenieur Thomas Ormsten, die gesamte Mission von Sentinel 2B vor. Von der Planung bis zum heutigen Tag. Zusätzlich verdeutlichte er die Wichtigkeit der Mission und deren Nutzen für unsere Erde.
Ab 22:40 Uhr bis 23 Uhr gab es ein musikalisches Rahmenprogramm. Das Team „Fabrica“ erstellte zusammen mit der ESA ein tolles Video was in dieser Zeit vorgestellt wurde. Das Musikvideo „Stella“ soll die unendliche Weite des Weltraumes mit Hilfe von Alltagsgegenständen nähergebracht werden. Wir als Menschen versuchen unbekannte Geräusche, Dinge mit den bekannten Geräuschen bzw. Dingen auf unsere Erde zu vergleichen. So zieht z.B. die Wüste vom Weltraum aus wie blonde lange Haare.
Ab 23 Uhr zogen wir in den Konferenz Raum, wo Presse und Fernseher Teams schon warteten. Die Moderatorinnen Maximiliane Koschyk und Helena Kaschel moderierten die letzen Stunden bis zum Start. Als Gast war auch Astronaut Thomas Reiter mit dabei und beantwortete viele Fragen und gab Interviews. In den letzten Stunden herrschte eine aufgeregte Stimmung. In regelmäßigen Abständen gab der Weltraumbahnhof Korou ein Update über den Stand des Wetters.
Per live Schaltung stand Darmstadt ständig im Kontakt mit dem Kontrollzentrum in Korou.
Endlich war es soweit die letzte Minute bis zum Start war angebrochen. Nun standen alle aufgeregt und gespannt vor dem Bildschirm. Die letzten 10 Sekunden wurden runtergezählt und die Vega Rakete startete um 2:49 Uhr MEZ. Nach dem Start herrschte Stille in dem großem Raum. Alle starrten gespannt auf den Bildschirm. Hoffentlich geht alles gut. Dann die große Erleichterung: Die Vega Rakete hatte die Erde verlassen und es lief alles perfekt. Nach einer Stunde erreichte das erste Signal des Satelliten Sentinel 2B Darmstadt. Erleichterung machte sich breit. Es hat alles super funktioniert und zum Abschluss des Events gab es einen riesigen Kuchen in Form einer Erde und Sekt. Schließlich endete das Event um 4:30 Uhr.
Weitre interessante Links:
Hier können die Daten von den Sentinel Satelliten abgerufen werden:
Sentinel Online